Was ist Damast

Damast ist ein in sich gemusterter Stoff. Handwerklich gesagt: Die kett- und schuss-sichtigen Partien wechseln sich ab. Einfarbig, zweifarbig, bunt. Textile Kunstwerke.
 
Wer als Kind einen Webrahmen für krumme und schiefe Kunstwerke hatte, erinnert sich vielleicht: Die Kettfäden sind die fest gespannten, die abwechselnd oben oder unten sind. Der Schussfaden wird auf dem Schiffchen durch die Kettfäden „geschossen“. Damast-Webstühle sind mitnichten so simpel gebaut, wie die kleinen Kindheits-Webrahmen. Daher ist es durch den Wechsel der jeweils sichtbaren Fäden möglich, aufwändige Muster einzuweben. Streifen, Karos, Punkte, Kreise, Rosen, Maiglöckchen, Dahlien, Ornamente, Szenen aus der Bibel - es gab und gibt eigentlich nichts, was nicht geht.
 
Wegen der aufwändigen Webtechnik und der großen Zugbelastung auf die Kettfäden werden Damaste nur mit sehr hochwertigen und glatten, glänzenden Materialien hergestellt. Früher war das oft Seide, feines Kammgarn und Leinen. Seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts wird überwiegend merzerisierter Baumwolle verwendet. Merzerisation ist ein Veredlungsverfahren, das der Baumwolle unter anderem einen waschbeständigen, seidenartigen Glanz verleiht. Daher auch der Ausdruck “Seidendamast”, der noch häufig auf alten Verpackungen zu finden ist. Kett- und Schussfäden können gleichfarbig sein. Ganz klassisch ist weiß. Dann ist das eingewebte Muster nur bei schrägem Lichteinfall gut zu erkennen. Durch andersfarbige Schussfäden können Muster jedoch auch betont werden. Wir kennen Damaststoffe meist von Bettwäschen oder Tischdecken.
 
Mehr zum Thema gibt es auf unserer facebook-Seite und im deutschen Damast- und Frottier-Museum.
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